Bild von hier, einmal in imgflip beschriftet und frittiert.

Abgesehen davon, dass es mittlerweile ein ziemlich überholtes Konzept ist, habe ich nicht viel gegen die Zeitansage alle 15 Minuten. Es ist natürlich nicht so toll im Sommer nachts bei offenem Fenster aufzuwachen, weil man glaubt die apokalyptischen Reiter kommen einen holen, aber daran gewöhnt man sich.

Aber dieses verdammte Glockenspiel mehrmals mal am Tag muss doch wirklich nicht sein. Lustigerweise ist mir das selbe in einer deutschen Landeshauptstadt (!) schonmal aufgefallen. Wir mussten auf dem Balkon unsere Gespräche jedes mal 5-10 Minuten pausieren, weil die Kirche 3 Straßen weiter so laut war, dass man sein Gegenüber in einem Meter Entfernung akustisch nicht mehr verstanden hat. In einem Einzugsgebiet, in dem mit Sicherheit die meisten Menschen mehrere Jahre keine Kirche von innen gesehen haben, falls überhaupt. Ich hatte mir damals überlegt eine Petition zu starten, bis mir aufgefallen ist, dass daran deutschlandweit schon ganz andere gescheitert sind.

  • trollercoaster@sh.itjust.works
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    13 days ago

    Am Besten auch gleich noch den Nachbarn verklagen, der sich im Garten Hühner hält, weil die gackern und krähen. Und den Kindergarten, weil die Kinder schreien. Muss sich ja lohnen.

    • Aequitas@feddit.org
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      13 days ago

      Ich verstehe nicht ganz, warum du hier zynisch werden musst. Welchen Sinn hat das Glockenläuten alle 15 Minuten? Im Gegensatz dazu sind deine anderen Beispiele Dinge, die wenigstens einen Nutzen auf ihrer Seite haben oder eben unvermeidlich sind. Die Kirchglocken zur Zeitangabe sind von vorne herein sinnlos und sind lediglich Lärmbelästigung.

      Das einzige Argument FÜR Kirchenglocken ist Tradition. Aber wenn Tradition alleine für eine Praktik spricht, ist das doch nur noch selbstreferenziell und wahrscheinlich Verschwendung. In dem Fall kommt noch Blästigung, Schlafprobleme, Stress und schlimmstenfalls Gesundheitsprobleme auf der Gegenseite hinzu. Also warum nicht einfach damit aufhören?

      • trollercoaster@sh.itjust.works
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        13 days ago

        Das ist sehr wohl nützlich, denn da muss man nicht gehetzt ständig auf die Uhr schauen, man muss nicht mal eine dabei haben und weiß trotzdem, wie spät es ist. Man kann natürlich auch total gehetzt durchs Leben rennen und ständig auf die Uhr gucken, aber als angenehm würde ich das nicht empfinden. Man muss auch einfach weniger Scheiß mit sich rumtragen, wenn man rausgeht. Ich bin damit aufgewachsen, dass man sich an dem Gebimmel orientiert hat. In meiner Kindheit hat mir das sogar viel Freiheit gegeben, denn wenn ich zum Spielen raus ging, bevor ich die Uhr lesen konnte, hieß es einfach “wenn es läutet kommst Du nach Hause”.

        Wer so überempfindlich ist, dass er an dem bisschen Gebimmel Anstoß nimmt und dazu dann noch so egomanisch veranlagt ist, dass er meint, mit dieser Überempfindlichkeit Gerichte beschäftigen zu müssen, nimmt in der Regel nicht nur Anstoß an dem bisschen harmlosen und sogar nützlichen Gebimmel, sondern auch an allen möglichen anderen Dingen des täglichen (und nächtlichen) Lebens, die Geräusche verursachen. Solche krankhaft ruhebedürftigen Leute haben bei mir im Dorf und in sämtlichen Nachbardörfern schon genug Schaden angerichtet und können sich gepflegt ficken gehen. Hier mal ein paar Beispiele, die mir spontan einfallen:

        • Der Herr aus der Stadt, der sich direkt neben dem Kindergarten ein schickes Eigenheim gebaut hat und nach seinem Einzug den Kindergarten mit Beschwerden und Klagen wegen der spielenden Kinder überzogen hat.
        • Die Dame aus der Stadt, die sich zu ihrer Erholung direkt neben dem Festplatz ein Haus als Wochenendhäusschen gönniert hat, und bei dem Fest, das schon länger gefeiert wird, als sie lebt, jedes Mal Punkt 22 Uhr die Polizei ruft.
        • Der nette Herr, der seit er in Rente ist, so viel Zeit und so wenig Ruhe hat, dass er in seiner Straße Unterschriften gegen ein Vereinsheim sammelt, das dort schon länger steht, als sein verdammtes Haus.
        • Der andere nette Herr, der vor ein paar Jahren gegenüber von oben genannten Vereinsheim ein Haus gebaut hat und auch ständig Anstoß an den dort seit Jahrzehnten stattfindenden Vereinsaktivitäten nimmt, weil sie seine Ruhe stören.
        • Der nette ruhebedürftige Herr, der neben einen Bauernhof gezogen ist, und gleich mal seinen Nachbarn verklagt hat, weil seine Hühner gackern und krähen. (Der Hof steht da seit 400 Jahren, ich würde wetten, dass dort auch schon so lange Hühner gehalten werden)
        • Der nette Herr im Nachbarort, der als erste Amtshandlung nach seinem Einzug (auch er kam aus der Stadt) erstmal einen Bauern dort verklagt hat, weil die Kuhglocken, die der seinen Kühen schon seit Jahrzehnten anhängt, seine himmlische Ruhe störten.
        • Der nette Herr im anderen Nachbarort, ebenfalls aus der Stadt, der neben das Feuerwehrhaus gezogen ist und jedes Mal Anstoß daran nimmt, wenn die dort mal üben und dafür ein Auto, eine Pumpe oder ein Stromaggregat laufen haben.

        Wenn es denen zu laut ist, sollen sie sich einfach was in ihre verdammten Ohren stopfen.

        • Muehe@lemmy.ml
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          12 days ago

          Man kann natürlich auch total gehetzt durchs Leben rennen und ständig auf die Uhr gucken, aber als angenehm würde ich das nicht empfinden.

          Aber das ist doch genau der Punkt, was nimmt sich die Kirche raus mich alle 15 Minuten an das unaufhörliche Fortschreiten der Zeit zu erinnern? Sollen die sich halt ne Uhr mitnehmen wenn die das brauchen und mich in Ruhe lassen.

          Ist nebenbei bemerkt halt auch einfach die Rechtslage, nur “sakrale” Nutzung der Glocken ist aus Traditionsgründen ausgenommen, also Gebetsrufe (was nebenbei bemerkt auch ein bisschen fraglich ist im Bezug auf Gleichheit vor dem Gesetz und so). Aber die Uhrzeit anzugeben ist halt schlicht keine sakrale Nutzung.

    • passepartout@feddit.orgOP
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      13 days ago

      Abgesehen davon, dass beides vermutlich in jedem Ort schon vorgekommen ist, lohnt es sich denke ich zu differenzieren.

      • trollercoaster@sh.itjust.works
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        13 days ago

        Die Leute, die da klagen, sind fast immer die Gleichen. Irgendwelche reichen Schnösel aus der Stadt, die der lieben Ruhe wegen ins Dorf gezogen sind (oder noch schlimmer, sich ein Wochenendhäuschen gegönnt haben) und nicht mit der Realität leben wollen, dass es im Dorf eben nicht ruhig ist, weil da Leute wohnen und Dinge tun.