Genau, der Stiefellader meines Schoßobens ist kein Kernstiefel :(
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Sie sind ein Symptom. Die, die am wirkmächtigsten (-> Reichweite) für Linux schwärmen, sind die, die am wenigsten ohne Windowssoftware auskämen. Da passt irgendwas nicht, finde ich.
Ich konsumiere scheinbar andere Medien, das nehme ich so nicht wahr.
Ha, darüber rede ich mir seit über zwanzig Jahren den Mund fusselig. Sony gehört boykottiert und jede “Raubkopie” von Sonyprodukten erfüllt mich mit Genugtuung. (Nicht, dass ich so was tun würde.) Nur: Die Menschen sind keine Idealisten. Sie sind Faulpelze. Lieber Komfort als Überzeugung. Der skrupellose Scheißkonzern führt offen Krieg gegen seine Kunden? Ja, aber die haben so tolle Spiele und Musiker!
Eine Aufgabe von Freier Software (im erweiterten Sinne zu verstehen, eher Strukturen, die den Nutzer ermächtigen, etwas wirklich zu besitzen und frei in dessen Verwendung zu sein), ist es auch, dass sie realistische Alternativen darstellen, auch Komfort gehört dazu. Und ein Aspekt, der Leuten ermöglicht zu realisieren weshalb sie überhaupt Alternativen in Erwägung ziehen sollten ist, ihnen klar zu machen was denn negative Eigenschaften von verwendeten Strukturen sind.
Nehmen wir mal als wirklich einfaches Beispiel Denuvo ausm Gaming-Bereich exemplarisch für DRM. Durch diesen Kopierschutz werden Käufer benachteiligt: Spiele laufen merkbar langsamer und haben erhöhte Ladezeiten im direkten Vergleich zum auf der hohen See erworbenen Gegenstück (mindestens gleiche Performance bis zu 20 FPS mehr in Hogwarts Legacy). Neben dem Erwerb einer Sicherungskopie gibt es noch die Alternative Good old Games, auf der Videospieltitel ohne DRM zum Erwerb angeboten werden. Das bedeutet volle Kontrolle über den Titel: gezockt werden kann auch ohne Internetverbindung, der Titel kann auf mehreren Rechnern ohne Einschränkungen/Performanceeinbußen durch DRM installiert und gezockt werden, selbst in Zukunft. Ich glaube, hier ist klar ersichtlich, dass die Freiheit sogar ein Upgrade für den Nutzer darstellt.
Vielleicht kann Bandcamp im Musik-Bereich eine Alternative darstellen, auch wenn es (noch) nicht jeden Künstler dort gibt den man sich wünschen würde.
Mein Punkt ist, nur zu sagen, dass Sony und andere nicht-freie Systeme scheiße sind, weil sie es halt sind, reicht einfach nicht aus.
Also sind Zeitschriften dein Problem?
Es gibt (hier) einige, die zufrieden mit ihrem Steam Deck sind und sich dadurch zum ersten Mal mit dem darunterliegenden System beschäftigen und dadurch Freier Software einen Schritt näher sind. Statt ideologisches Denken zu verbreiten könnte ich mir vorstellen, dass es erfolgreicher wäre, etwa auf Probleme nicht-freier Games oder Services hinzuweisen:
- Was passiert bei einem Spiel mit Onlinezwang, wenn der Hersteller seine Server abschaltet?
- Was ist an Kernellevel Anticheat problematisch?
- Was passiert bei einem Onlineservice, der erst kostenlos verfügbar war und plötzlich seine Dienste hinter einem Abomodell versteckt? Wie ausgeliefert ist der Nutzer dem Willen der Unternehmen?
- Warum ist sowas wie das Sony-Rootkit uncool?
- Warum ist Denuvo uncool?
Richtig, auf jeden Fall. Stattdessen sehe ich da aber oft Leugnung statt Kritik, und das stört mich.
Ich habe das bisher nicht als Problem wahrgenommen. Ich finde Distributionen toll, bei denen man die Verwendung nicht-freier Paketquellen erst aktiv freischalten muss. So weiß der Nutzer Bescheid. Bei
apt install steam
wird das nicht transparent - vielleicht kommt das Missverständnis daher. Das kann man aufklären ohne Leuten eine Doppelmoral zu unterstellen.Stallman würde sagen: Laptop doof ausgesucht. ;-)
Würde er, aber es wird daran gearbeitet und der Hersteller stellt den Startlader Entwicklern Laptops zur Verfügung ;)
Ich finde, man sollte auch Kritik an Weichware äußern dürfen, die man benutzt. Im Maimai wirds so dargestellt als müsse jeder Richard Stallman sein… das halte ich für unnötig überspitzt.
An vielen Stellen ist es auch nicht möglich, nur freie Software zu verwenden: Für meinen Laptop gibt es kein Kernstart, der Startlader ist proprietärer Kack.
Aktuell gehört es Songtradr, davor Epic - die Nutzungsbedingungen scheinen aber noch gut zu sein.
Gerne, mir ist das Thema ja auch wichtig & mitzubekommen, dass auch andere Leute darauf wert legen, freie Software zu verwenden finde ich immer schön.